1. Internationale Orgelwoche im Erzbistum Paderborn
Konzerte, Kurse, eine Exkursion, eine Orgelnacht am 16.10. in Hamm sowie viel Musik und Raum zur Begegnung stehen auf dem Programm der „1. Internationalen Orgelwoche im Erzbistum Paderborn“, die vom 10. bis 17. Oktober 2021 in Erwitte, Rheda, Hamm und Ostönnen stattfindet.
2021 wurde die Orgel als erstes Tasteninstrument zum „Instrument des Jahres“ ausgerufen - passender hätte es nach den Initiatoren Dekanatskirchenmusiker Johannes Krutmann (Hamm), Ralf Borghoff (Erwitte), Harald Gokus Rheda) und Prof. Dr. Paul Thissen (Paderborn) dieses neuen, überregionalen Orgelfestivals kaum sein können, war doch die viel zitierte „Königin der Instrumente“ während der Pandemie meist das einzige Instrument, das als Kulturträger überhaupt noch erfahrbar war. In insgesamt 11 Konzerten wird das reiche Repertoire der Orgelmusik von alter Musik bis hin zum 2020 komponierten modernen Orgelzyklus exemplarisch hörbar und mit insgesamt fünf Kurstagen für haupt- und nebenberufliche Organistinnen und Organisten als Gesamterlebnis von Interpretation, Klang und Raum erfahrbar.
Dazu konnten international renommierte Künstlerpersönlichkeiten gewonnen werden, die sich nicht zuletzt aufgrund persönlicher Kontakte diesem Projekt gern zur Verfügung stellen: Olivier Latry gehört als Titularorganist von Notre Dame in Paris zu den weltweit bekanntesten Protagonisten der Orgelszene, Ben van Oosten aus Den Haag steht seit Jahrzehnten für die Kultur und Noblesse der französischen Orgeltradition, Leon Berben (Köln) zählt zu den gefragtesten Spezialisten seiner Generation für die Interpretation Alter Musik, Tomasz Adam Nowak (Detmold) ist international anerkannt für seine Kunst der Orgelimprovisation. Mit der Möglichkeit, aus einem derartig weiten Bereich Erfahrungen von berufenen Spezialisten ihrer Zunft vermittelt zu bekommen und gleichzeitig exemplarische Interpretationen erleben zu können, ist das neue Festival fast so etwas wie ein kleines Kompendium der Orgelmusik. Somit dürfte bereits der erste Durchgang dieser Veranstaltung zur Förderung der Orgelkultur durch das Erzbistum Paderborn zu einem Erfolg werden.
Mit dem historischen Kleinod in Ostönnen - der vermutlich ältesten spielbaren Orgel der Welt (um 1430), der neuen Aubertin-Orgel in Erwitte, der konzerterprobten Fischer und Krämer-Orgel in Rheda sowie der großen Goll-Orgel in Hamm stehen charakteristische und ausdrucksstarke Instrumente für die Kurse und Konzerte zur Verfügung, um die große Bandbreite des Programms angemessen darstellen zu können. Zusätzlich wird den Teilnehmern in einer Exkursion die beeindruckende Orgelanlage im Paderborner Dom präsentiert. Dass neben der Musik auch die Begegnung und der Austausch vor allem junger Künstlerinnen und Künstler angestrebt wird, betonen die Organisatoren. So darf man gespannt sein, wenn die Teilnehmenden die Möglichkeit haben werden, ihre Kursergebnisse im Rahmen eines Orgelkonzertes vorzutragen (Freitag, 15.10. in Rheda).
Die Initiatoren des Festivals freuen sich zusammen mit dem neuen Leiter des Fachbereichs Kirchenmusik im Generalvikariat Paderborn Dominik Susteck über die Chance, mithilfe der Unterstützung des Erzbistums Paderborn als Träger nicht nur frischen Wind in die Orgelpfeifen, sondern auch in die Orgelszene wirbeln zu können. Weitere Informationen zum Festival und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es auf der Internetseite https://organpromotion.de/de/veranstaltungen.
Vier der Referenten sind nacheinander in einer Orgelnacht am Samstag, den 16. Oktober von 19.00 bis 22.30 Uhr an der Goll-Orgel in der Liebfrauenkirche in Hamm zu hören. Im ersten Konzert spielt Ben van Oosten (Den Haag) sinfonische Orgelmusik von Franck, Widor, Vierne u. a. Ihm folgt um 20.00 Uhr der Alte-Musik-Spezialist Leon Berben (Köln), der sein Programm mit Werken von Sweelinck, Buxtehude, Bach u. a. unter das Thema „Chromatik und andere (un)endliche Leidenschaften“ stellt. Um 21.00 Uhr ist Tomasz Adam Nowak (Detmold) mit Improvisationen in verschiedenen Stilen nach Themenwünschen aus dem Publikum zu hören. Den Abschluss bildet ein erst 2020 komponierter Orgelzyklus mit dem Titel „Orgellabyrinth“ von Dominik Susteck (*1977), der von Maximilian Schnaus (Berlin) aufgeführt wird und sicher neue Hörerlebnisse verspricht.
Der Eintritt ist frei, in der Liebfrauenkirche gilt ein Hygienekonzept mit reduzierten und gekennzeichneten Sitzplätzen sowie Maskenpflicht außerhalb des Sitzplatzes beim Betreten und Verlassen der Kirche, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.