Gerhard Weinberger, München(c)HFM Detmold Das zweite Konzert des diesjährigen Orgeltriduums findet am Sonntag, den 26. Mai 2024 um 17 Uhr in der Liebfrauenkirche in Hamm statt. Mit Prof. Gerhard Weinberger aus München gelang es wieder einmal, einen der renommiertesten Konzertorganisten und Spezialisten für die Orgelmusik sowohl Bachs als auch spätromantischer Meister zu einem Konzert an der Goll-Orgel zu gewinnen.
Die so genannte große „Heilig-Geist-Fantasie“ von Johann Sebastian Bach markiert den Beginn des Konzertes, gefolgt vom Choralvorspiel „Schmücke dich, o liebe Seele“, über das bereits Felix Mendelssohn Bartholdy gesagt haben soll, „wenn ihm das Leben auch alles genommen hätte, allein dieser Choral würde es ihm wiederbringen.“ Auch wenn Mozart selbst oft an Orgel gespielt hat und die Bezeichnung der Orgel als „Königin der Instrumente“ auf ihn zurückgeht, ist keine eigenständige Orgelmusik aus seiner Feder überliefert. Gerhard Weinberger hat daher die Klavier-Fantasie in d-Moll KV 397 selbst bearbeitet und damit eine Orgelfassung dieses eindrucksvollen Werkes geschaffen.
Dass die große „Ciacona op. 54“ des 1907 in Bamberg geborenen Karl Höller nur selten zu hören ist, hat einen guten Grund, denn dieses Werk beindruckt zwar durch vielfältige Klangwechsel und spätromantische Klangsprache, ist dabei aber gespickt mit technischen Herausforderungen auf höchstem Niveau.
Sigfrid Karg-Elerts sinfonischer Choral „Jesu meine Freude“ op. 87,2 bildet eine dreisätzige Orgelsymphonie und beschließt das Konzertprogramm mit expressiven impressionistischen Klangfarben, die mit einer Inferno-Vision beginnen und sich über Arabesken aufhellen in eine Apotheose. Karg-Elert: „aller Kleinkram ist abgestreift“, der Komponist selbst bezeichnet dieses Werk als „die Königin unter meinen Orgelwerken“.
Gerhard Weinberger ist als Konzertorganist weltweit gefragt und spielte bislang mehr als 60 CD-Aufnahmen ein, die mit verschiedenen Preisen prämiert wurden, darunter das komplette Orgelwerk Johann Sebastian Bachs an historischen Orgeln und die gesamten Orgelwerke von Max Reger. Er leitete über mehrere Jahrzehnte die Orgelklasse an der Musikhochschule in Detmold. Er ist als Dirigent, Pädagoge, Juror, Komponist und Publizist vielfältig tätig.
Der Eintritt zum Konzert ist frei, um eine Spende wird gebeten.