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Tenebrae zum Gründonnerstag – 17. April um 21.00 Uhr in der Liebfrauenkirche

Dekanatskirchenmusiker Johannes Krutmann spielt auf dem Portativ und der Goll-Orgel

DKM Johannes Krutmann(c)Krutmann Musikalische Impressionen zur Passion mit Musik für Orgelportativ erklingen in der nächtlichen Tenebrae zum Gründonnerstag“ am Donnerstag, den 17. April um 21.00 Uhr in der Liebfrauenkirche in Hamm mit Johannes Krutmann am Portativ und an der Goll-Orgel.

Im Mittelpunkt des Programms steht der Zyklus „Luftlinien“, der vom jungen Hagener Komponisten Michael Schultheis für Johannes Krutmann und sein Orgelportativ geschaffen wurde. In sieben Stücken werden alle klanglichen Möglichkeiten dieses kleinen Instrumentes ausgelotet und in aktueller Klangsprache zum Ausdruck gebracht.Portative stammen ursprünglich aus der Zeit des Mittelalters. Wie ein Spielzeug scheinen sie im Vergleich zu dem, was man heute als große Kirchenorgel gewohnt ist, und haben dennoch eine einzigartige Fähigkeit: Der Spieler kontrolliert selbst den Luftzustrom beim Spielen über den Balg, auf den er sensibel Druck ausüben kann und somit Lautstärke, Ansprechverhalten und Vibrato des Tons frei gestalten kann. Da der Tonumfang lediglich zwei Oktaven beträgt und der Spieler nur mit einer Hand spielen kann, besteht die kompositorische Herausforderung darin, möglichst viele Facetten des Instrumentes hervorzubringen.

Michael Schultheis ist Komponist, Pianist und Organist. Er studierte Musik und Chemie in Dortmund und arbeitet heute als Lehrer am katholischen Hildegardis-Gymnasium in Hagen. In seiner Musik verbinden sich Experiment und Nostalgie, Reduktion und Komplexität, Konstruktion und Emotion zu einer farbenreichen und zugleich zurückgenommenen Klangsprache. Seine Werke wurden u. a. vom Ensemble „Sinfonia NRW“, dem Hagener Kammerorchester und dem Bach-Chor-Hagen aufgeführt und teilweise auch vom WDR ausgestrahlt.

Zu den so genannten Tenebrae (dt. Finsternis)-Trauermetten, die seit vielen Jahren zu diesem Zeitpunkt in der Liebfrauenkirche stattfinden, gehören seit jeher auch die gesungenen Klagelieder des Propheten Jeremia, in denen die Zerstörung Jerusalems und des Tempels beweint werden. In eindrucksvollen literarischen Bildern, die der zeitgenössische Mensch vor seinem inneren Auge notgedrungen mit Bildern ausaktuellen Kriegsgebieten der Gegenwart verbinden wird, legt der klagende biblische Autor dar, zu was der Mensch offenbar fähig ist.

Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei, um eine Spende wird gebeten.